Hausbooturlaub in Holland

Donnerstag, 9.5.2002

Abfahrt Richtung Holland, Zwischenaufenthalt in Nidderau Eichen (Hessen) bei einem Kameraden unserer Partnerfeuerwehr Eichen.

Freitag, 10.5.2002

Nach einem gemütlichen Frühstück gings direkt nach Loosdrecht, genau genommen nach Loenen aan de Vecht zur Übernahme unseres neuen Urlaubsdomizils. Unser Boot trägt den Namen „Breukelen“. Zuerst gabs eine kurze Einschulung in die Bedienung des Bootes, ist garnicht so schwer, dann gab es eine Probefahrt unter den strengen Augen des Bootsverleihers. Wir erfuhren, dass man in fast allen Kanälen nur 5 km/h fahren darf, das ist etwas mehr als Standgas. Auch das Wenden hat so seine Tücke, denn das Boot hat eine starre Schraube und Lenken ist daher nur bei Vorwärtsfahrt möglich. Nun noch ausrüsten mit Lebensmitteln und es geht los, durch die erste Schleuse auf die „Vecht“, einem Kanal Richtung Norden. Die nächste Brücke hat Kaffeepause und daher erstmal eine kurze Spazierfahrt auf der Vecht, bis die Brücke wieder besetzt ist. Bei der Durchfahrt baumelt uns das erste Mal ein Holzschuh an einer Angel vor der Nase, mit dem der Brückenwart seinen Zoll einfordert. Unseren zu Hause mühsam erstellten Reiseplan müssen wir komplett überarbeiten, da unser Boot breiter und höher ist als geplant, daher sind nicht alle Brücken für uns passierbar. Also schnell einen neuen Weg Richtung Amsterdam aus der Karte gesucht und dann los über die Vecht nach Norden und weiter über den Amsterdam-Rhein-Kanal bis nach Driemond. Auf dem Kanal springt unser Boot hin und her, da durch die Großschifffahrt und die senkrechten befestigten Ufer die Wellen sehr hoch sind. Ab Driemond gehts durch einen kleinen einsamen Kanal weiter nach Diemen, einem südlichen Vorort von Amsterdam. Dort müssen wir bei einer Brücke halten, zwei rote Lichter sagen uns „nicht besetzt“, also festmachen und die erste Nacht am Hausboot beginnt.

Samstag, 11.5.2007 (Heute hat Maus Geburtstag)

Nach dem ersten Frühstück an Bord geht es durch die nunmehr besetzte Brücke weiter durch den Kanal Richtung Amsterdam, hinein ins Gewühl, nach der Erkenntnis, dass die Ausflugsboote die besseren Argumente haben, weiter durch den Hafen, in den Westkanal, dort machen wir Halt an einer Brücke, lesen im Handbuch (natürlich auf Holländisch), die Brücken sind am Wochenende unbesetzt, man muss sich telefonisch anmelden, das versuchen wir nun doch nicht, also lieber auf die Fahrräder und hinein nach Amsterdam, ein Gewühl von Radfahrern, Fußgängern und Autos. Vom Hafen aus machen wir eine Stadtrundfahrt im Boot und lassen uns die wichtigsten Plätze Amsterdams zeigen. Dann eine kurze Rundfahrt durch die Innenstadt, einen kleinen Kaffee und einem noch kleineren Lokal und dann wieder zurück zum Hausboot. Bei der Ankunft bemerken wir, dass am Kanal gerade einige Boote unterwegs sind und die Brücken geöffnet werden, also schnell anhängen. Wir fahren durch durch den Kanal weiter durchs Nieuwe Meer in den Ringkanal. In Sloten war dann Schluss, denn die Brücke ist heute (es ist ja Sonntag) nicht mehr besetzt, also nach einem kurzen Spaziergang durch den Vorort Nachtruhe mit Blick auf eine wunderschöne beleuchtete Windmühle.

Sonntag, 12.5.2002

Am Morgen besichtigen wir erstmal die Windmühle von Sloten, eine herrlich restaurierte Mühle, mit der das Wasser aus dem Polder in die Kanäle gepumpt wurde, um das Land trockenzulegen. Wir fahren weiter am Kanal Richtung Süden und halten nahe von Haarlem.  Mit dem Fahrrad fahren wir hinein nach Haarlem, eine sehr nette Stadt, und schauen uns dort einmal ein wenig um und versuchen Holland kennenzulernen. Auf dem Weg macht eines unserer Fahrräder immer wieder Mucken mit der Kette, die halb gerissen ist. Wir fahren aber weiter nach Lisse, einem Ort in der Nähe von Keukenhof. Dort legen wir wieder für einen Nacht an.

Montag, 13.5.2002

Nach dem Frühstück mit frischem Gebäck vom nahen Bäcker suchen und finden wir einen Mechaniker, der uns die Kette reparieren kann. Dann fahren wir los in Richtung Keukenhof, einer gigantischen Blumenausstellung. Nach einem gemütlichen Vormittag mitten unter allen möglichen blühenden Pflanzen fahren wir wieder zurück zu unserem Boot, legen ab und fahren dann weiter Richtung Süden über das Braassemermeer nach Alphen an den Rijjn. Nach einem Besuch in einem nahen Tierpark gönnen wir uns ein ordentliches Abendessen in einem netten Lokal. In der Nacht reißt ein heftiges Gewitter mit Sturm unser Boot los und wir können uns im letzten Moment wieder neu verheften.

Dienstag, 14.5.2002

An einem regnerischen Morgen machen wir einen kurzen Trip durch Alphen, kaufen einige Kleinigkeiten ein, und fahren dann weiter über den Oude Rijn. In Boodegraven, nach der Durchfahrt durch die dortige Schleuse, legen wir wieder an und machen einen Spaziergang auf den dortigen Markt. Wir lernen endlich mal „Lekkerbekjes“ kennen, eine holländische Fischspezialität. Im nahen Woerden legen wir im dortigen Yachtclub an, um unser Boot wieder einmal mit frischem Wasser versorgen zu können. Mit den Fahrrädern machen wir eine Spazierfahrt durch die Stadt. Im Zentrum von Woerden fallen uns einige hektisch fahrende Feuerwehrautos auf, wir folgen der Rauchwolke und spielen interessierte Zuschauer bei einem Brand in einer Schule

Mittwoch 15.5.2002

Nach dem Frühstück fahren wir wiederum ins Zentrum von Woerden, suchen einen nur mehr im Führer vorhandenen Käsemarkt und besichtigen stattdessen die Windmühle (hier eine Mühle zur Verarbeitung von Getreide). Wir füllen unsere Vorräte wieder auf und fahren weiter über die „Grecht“ Richtung Nordosten. Kurz nach der Schleuse von Woerdense Verlaat müssen wir unsere Pläne wieder einmal umwerfen. Der von uns geplante Kanal ist aufgrund von Bauarbeiten gesperrt, also müssen wir uns selbst eine Umleitung suchen. Wir fahren durch einen kleinen, kaum befahrener Kanal und gewinnen eine neue Erkenntnis, es gibt Selbstbedienungs- brücken, also festmachen, an Land gehen, Verkehr sperren, Brücke öffnen, an Bord gehen, durchfahren, festmachen, an Land gehen, Brücke schließen, weiterfahren, weiter durch kleine Kanäle bis zum Vinkeveensen-Plazen, Dort übernachten wir an einsamer Stelle, ohne Landkontakt, aber in Sichtweite der Einfahrtsschleuse

Donnerstag, 16.5.2002

Durch eine Schleuse fahren wir in den Vinkeveense-Plazen, durchqueren diesen nach Süden, und fahren wieder durch eine Schleuse in Richtung Vecht. Für die Durchquerung einer Eisenbahnbrücke müssen wir eine Lücke Im Zugsverkehr abwarten, bis wir endlich durchgelassen werden. Kaum sind wir unten durch, schließt sich die Brücke und kurz darauf fährt schon wieder der nächste Zug auf der stark befahrenen Eisenbahnstrecke. In der Vecht dann die nächste Überraschung, denn die Brücke Richtung Norden ist wegen Wartung gesperrt, also müssen wir zurück in den Amsterdam – Rhein – Kanal und bei starkem Schiffsverkehr wieder ganz nach Norden, um von der Nordseite in die Vecht einzufahren, denn am späten Nachmittag müssen wir wieder in der Basis sein.

Freitag, 17.5.2002

Nach Rückgabe des Hausbootes übersiedeln wir wieder in unser Auto und fahren nach Utrecht. Nach einiger Parkplatzsuche begeben wir uns auf eine Stadtbesichtigung, Der eindrucksvolle Dom ist nurmehr zu Teilen vorhanden, da das Langschiff durch einen Wirbelsturm zerstört wurde. Auf der Weiterfahrt Richtung Heimat machen wir einen Stopp im Ruhrgebiet, in Essen, denn ich möchte meiner Besten noch die Villa Hügel, die ich von einigen dienstlichen Besuchen in Essen kenne. Übernachtung ist wieder bei unserer Partnerfeuerwehr in Nidderau Eichen

Samstag, 18.5.2002

Auf der Heimfahrt machen wir noch einen Umweg über Michelstadt im Odenwald, einem netten kleinen Städtchen, das wir früher einmal durch unsere Kameraden aus Eichen kennengelernt haben.